Lasaros Goumas
Der erste Abschnitt der Reise (06.08. – 10.08. 2009) führte zunächst von Aigina mit Zwischenstopps in Lavrion, und Neo Marmári, nach Chalkis, eine Strecke von 137 Sm.
Nach Umrundung des nördlichen Teils von Aigina erreichten wir am frühen Nachmittag des 06. August mit Hilfe eines steifen NE-Windes Cap Sounion und konnten trotz schneller Fahrt die volle Pracht des vom SW von der Sonne angestrahlten Apollon-Tempels bewundern. Nach Einbiegen in die Straße von Makrónissos haben wir es vorgezogen, anstatt in die Olympic-Marina in den etwa ¾ Meilen nördlich liegenden Hafen von Lavrion einzulaufen. Lavrion- 48 Sm von Aigina entfernt - war bekannt durch seine Silberminen, welche bereits in der mykenischen Epoche - im 3. Jahrtausend v. Chr. - ausgebeutet wurden Das Edelmetall wurde von hieraus nach Santorin, Kreta und Ägypten exportiert. Nach Schließung der Silberminen versank Lavrion zunächst in der Bedeutungslosigkeit. Durch seine Nähe zum neuen Athener Flughafen und seine vorteilhafte Lage als Ausgangspunkt für Reisen zu den Kykladen ist Lavrion heute attraktiv für Fährschiffverbindungen zu den Inseln der nördlichen Kykladen und als Yachtstützpunkt.
Am Morgen des 07. August starteten wir mit jeweils 2 Reffs in der Genua und dem Großsegel bei 25 Kn N-Wind, einem mit etwa 1,5 Kn nach S setzenden Strom und einer konfusen See unsere Reise zu der 38 Sm entfernten Bucht von Almiropótamos in Évia. Das ewige Kreuzen und ein ausgesprochen „nasses“ Segeln veranlasste uns, bereits am frühen Nachmittag Ausschau nach einer Ausweichbucht zu halten. Als jedoch auf der Höhe von Márathon ein kalter Wind aus den hohen Évia-Bergen herunter stürmend in den Böen 40Kn erreichte, war es klar, dass unseres heldenhaftes Bemühen, unseres ursprüngliches Ziel zu erreichen, unsinnig war. Wir holten deshalb die Segel herunter und suchten Schutz in dem etwa 9 Sm SSE von Almiropótamos liegenden, kleinen Hafen von Neo Marmári.
Neo Marmári ist ein kleiner, hübscher Ferienort, dessen Hafen sich allerdings als seht problematisch erweist, obwohl er gegen die vorherrschende N Winde ausreichenden Schutz bietet, wenn mehr als 4 oder 5 Gastschiffe dort liegen möchten. Einer der Gründe ist, dass sowohl die nördliche als auch und die nordwestliche Pier für die sehr oft zwischen Rafina und Neo Marmári verkehrende Fähren ständig frei gehalten werden muss. Ein Ankern im geschützten Bereich des Hafenbeckens ist auch problematisch, weil man damit den Wendekreis der ankommenden Fähren stark einschränkt und man Gefahr läuft, von ihnen „angeblafft“ zu werden. Schließlich sind beide Seiten der sich im östlichen Teil des Hafens nach Süden erstreckenden Mole mit einheimischen Booten belegt. Übrig bleibt der etwa 10 m breite Kopf dieser Mole, an dem vor Buganker maximal 4 bis 5 Boote liegen können.
Wir waren schließlich über den stürmischen Nordwind der uns zwang dort zwei Tage liegen zu bleiben, gar nicht verärgert, denn dieser kleiner Ferienort ist hübsch, ist freundlich und verfügt über eine Unmenge von preiswerten und exzellenten Restaurants.
Am 10. August hatte sich das Wetter soweit beruhigt, dass wir unter Vollzeug in den Golf von Süd-Évia in Richtung des 51 Sm entfernten Chalkis einlaufen konnten. Segeln war allerdings nur bis zum Feuer am Cap von Áulis möglich, weil die darauf folgende Enge bis nach Chalkis nur unter Motor gefahrlos befahren werden kann.
In Chalkis haben wir im neuen Jachthafen provisorisch fest gemacht, um bei der Hafenbehörde die Formalitäten zum Passieren der Brücke über die Enge von Évripos zu erledigen. Die Brücke wird wegen des starken Autoverkehrs zwischen der Stadt Chalkis und dem Festland, nur einmal pro Tag, und das vorzugsweise gegen Mittelnacht und nur solange, bis alle Schiffe die Meerenge in beiden Richtungen passiert haben, geöffnet.
Obwohl die Hafenbehörde natürlich versucht, auf die Gezeiten Rücksicht zu nehmen, kann man sich nicht darauf verlassen, dass beim Passieren der Enge, der Strom gerade am Kentern ist. Man muss deshalb dafür sorgen, dass man beim Durchfahren der Enge eine an die Stromrichtung und vor allem an die dem Schiffsführer zunächst unbekannte Stromstärke angepasste Fahrt am Schiff hat. Ab etwa 2 Stunden vor der angekündigten, voraussichtlichen Öffnung der Brücke wird Rufbereitschaft- in der Regel auf VHF Kanal 12 - erwartet. Etwa 15 Min. vor Öffnung der Brücke wird angegeben, welche Fahrzeuggruppe - Nord oder Süd- als erste passieren darf, und in welcher Reihenfolge (Name des Vordermanns) man passieren soll. Da wir von Süden kommend einen nach Süden setzenden starken Strom hatten, mussten wir in der Nähe der Brücke den Motor auf 2.200 RPM hochfahren, um das Schiff in der Enge gut steuerbar zu halten. Der Stadtkai nördlich der Brücke, an dem wir die Nacht verbrachten, ist erstaunlicherweise zur jeder Zeit nahezu stromfrei.
Chalkis ist eine moderne Stadt, geprägt von einer jungen Bevölkerung, welche natürlich auch dafür sorgt, dass das Nachtleben auch „ausgiebig" genossen wird.
Am Morgen des 11. August und bevor wir in Richtung des 32 Sm entfernten Bucht von Áyios Ioánnis aufbrachen, unserer ersten Station auf dem zweitem Abschnitt der Reise, der uns nach Skópelos führen sollte, haben wir uns entschlossen, endlich mal das neue Großsegel anzuschlagen.
Unsere ersten Vorbehalte gegen ein Großsegel mit freiem Unterliek erwiesen sich jedoch als unbegründet, denn das Segel ließ sich sehr leicht trimmen, und das Schiff konnte mindestens 10° höher am Wind fahren.
Als ein Problem haben wir zunächst die Tatsache angesehen, dass das Vorliek des Segels ab etwa 25 Kn hoch am Wind, trotz strammen Durchsetzens des Großfalls, hochfrequent und damit Nerv tötend gegen den Mast schlug. Später stellten wir jedoch fest, dass diese Vibration durch ein starkes Durchsetzen des Achterstags, also Erhöhung der Biegung des Mastes bei Starkwind, durchaus beherrschbar war.
Der Mittwoch des 12. August bescherte uns einen schönen 20 Kn NE-Wind, mit dem wir bei relativ ruhiger See den Kanal zwischen dem Festland und der Insel Évia Richtung Oreoí aufkreuzten.
Oreoí ist ein kleiner Fischerort auf der NW-Küste von Évia gegenüber dem Eingang des Golfs von Volos. Der Hafen ist zwar klein, bietet aber guten Schutz gegen die vorherrschenden Nordwinde und ist gespickt mit kleinen, preiswerten Tavernen.
Außer einem Marmorstier aus einem Grabmal aus dem 4. Jhd. vor Chr. hat der Ort allerdings keine besondere Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Der starke Nord-Wind blieb uns auch am Donnerstag, den 13. August treu, so dass wir mit einigen, wenigen Kreuzschlägen am frühen Nachmittag den Hafen von Skiathos erreichten. Die Überraschung war allerdings groß, als wir feststellten, dass wir bestenfalls irgendwo mitten im Hafen hätten ankern müssen, denn freie Liegeplätze gab es nicht. Wir hatten leider übersehen, dass Skiathos ein Stützpunkt für Charterjachten ist, die Montagmorgen auslaufen und Donnerstagabend wieder zurückkehren.
Das führt dazu, dass Gastliegeplätze nur von Montag bis Donnerstag zu haben sind. Wir haben dann aber doch dank eines bekannten Charterers einen Liegeplatz bekommen, mit der Auflage, den Platz am Freitagmorgen spätestens um 10 00 wieder zu verlasen.
Damit platzte natürlich unsere Planung, am darauffolgenden Tag mit einem Mietwagen die Insel zu erkunden. Stattdessen verließen wir Skiathos in Richtung Skópelos.Am Freitag, den 14. August, segelten wir bei schwachen Winden den Stenón Skópelos herauf und erreichten am frühen Nachmittag den Hafen von Skópelos. Der Hafen ist groß und bietet guten Schutz gegen die vorherrschenden N-Winde. Obwohl Skópelos touristisch auch gut erschlossen ist, ist es im Gegensatz zu Skiathos angenehm ruhig und wird deshalb von vielen Fahrtenseglern angelaufen. Die Insel ist wie Skiathos auch stark bewaldet, und eine Rundfahrt über die Berge lohnt sich auf jedem Fall.
Da wir zum zweitem Mal von stürmischen Nordwinden heimgesucht wurden, welche ein Verlassen des Hafens für drei Tage unmöglich machten, haben wir aus der Not eine Tugend gemacht und mit einem Mietwagen die Insel erkundet, was uns eine Menge schöner Eindrücke einbrachte. Der Beginn der dritten Etappe der Reise, welche uns über Thessaloniki und der Chalkidike zurück zu den Nord Sporaden führen sollte, musste halt ein bisschen warten.
Am Morgen des 18. August wechselte das Wetter schlagartig von Sturm auf Flaute, so dass wir auf dem Weg zum 75 Sm entfernten, am Fuße des Olymp liegenden Platamonas nahezu 12 Stunden Motoren mussten. Der Hafen von Platamonas ist groß und sicher. Der Ort mit seinen endlos langen Stränden hinterließ jedoch den Eindruck vom „Massenbillig-Tourismus“, und ein Stopp hier ist nur angebracht, um die lange Strecke von den Nordsporaden nach Thessaloniki zu verkürzen.
Nach einem schönen Segeltag erreichten wir am späten Nachmittag des 19. August unser nördlichstes Reiseziel, den Jachthafen von Aretsoú in Thessaloniki. Das Personal des Jachthafens, obwohl freundlich und hilfsbereit, war doch etwas pikiert, weil wir es versäumt hatten, uns vorher telefonisch anzumelden. Man hat uns aber schließlich doch einen guten Platz angewiesen.
Der Jachthafen liegt verkehrstechnisch gut, er ist ruhig, bietet alle Annehmlichkeiten und ist vor allem preiswert. Im Jahre 2009 lagen die Gebühren bei 15 €/Tag, wobei allerdings An- und Abreisetag mitbezahlt werden müssen. Von den insgesamt 3 Liegetagen im Jachthafen von Aretsoú, haben wir zwei Tage zur Erkundung der Aristoteles Stadt Thessaloniki und einem zu Besichtigung von Vergina, dem eigentlichen Ziel unsere Reise, benutzt.
Thessaloniki wurde 315 v. Chr. von dem makedonischen König Kassandros gegründet und nach seiner Frau Thessaloniki, einer Halbschwester Alexanders des Großen, benannt. Thessaloniki ist eine moderne Universitäts-, Messe-, Kultur-, Industrie- und Hafenstadt im Schnittpunkt Jahrtausende alter nord-südlicher und west-östlicher Verkehrswege. Einer davon, die Via Egnatia - einst Hauptverkehrsweg zwischen Rom und Konstantinopel - wurde vom Hafen von Igoumenitsa in Westgriechenland bis an die Grenze zu der Türkei neu gebaut und vor kurzem dem Verkehr übergeben. Er trägt heute noch den Namen Egnatia.
Unseren ersten Tag in Thessaloniki haben wir dazu verwendet, um diese freundliche Stadt etwas genauer anzuschauen. Dazu gehörte eine Besichtigung des Weißen Turms - das Wahrzeichen der Stadt - sowie der Renovierungsarbeiten in der Altstadt, ein Schlendern durch die sehr appetitlich aussehenden Markthallen, und natürlich das Trinken von einer Tasse Kaffee am Fuße der Statue von Aristoteles. Aristoteles (384-322 v.Chr.), einer der bekanntesten und einflussreichsten Philosophen der Geschichte, stammte aus Stageira auf der Halbinsel Chalkidike. Mit 17 Jahren trat er in Platons Akademie in Athen ein und beteiligte er sich dort an Forschung und Lehre.
Nach Platons Tod verließ er Athen und betätigte sich für etwa ein Jahr am Hof von Philip II als Lehrer des makedonischen Thronfolgers Alexanders des Großen, bevor er wieder nach Athen zurückkehrte, wo er nun als Nicht-Mitglied der Akademie selbständig forschte und lehrte. Kurz vor seinem Tode musste er Athen wegen politischer Spannungen erneut verlassen und begab sich nach Chalkis, wo er bald darauf starb. Aus den erhalten gebliebenen Lehrschriften geht hervor, dass der Schwerpunkt seiner Lehre auf den Bereichen Logik, Rhetorik und Wissenschaftstheorie lag.
Mustafa Kemal Atatürk, der Begründer der modernen Türkei, wurde 1881 in Thessaloniki geboren, und sein Geburtshaus ist heute ein Museum.
Von 1941 bis 1944 war Thessaloniki von deutschen Truppen besetzt. 1943 wurden von den deutschen Besatzern unter der Leitung von Alois Brunner nahezu alle Juden nach Auschwitz deportiert und ermordet. Nur etwa 2000 Juden überlebten. Während dieser Zeit wurde von SS und Wehrmacht der bis dahin weltgrößte jüdische Friedhof in Thessaloniki mit 500.000 Begräbnisstätten restlos zerstört
Am zweiten Tag haben wir das Archäologische Museum makedonischer und byzantinischer Kunst mit besichtigt, welches u.a. auch eine ausgezeichnete Münzensammlung beherbergt.
Mit einem Mietauto fuhren wir am dritten Tag unsers Aufenthaltes in Thessaloniki zu der etwa 70 km entfernten Ausgrabungsstätte von Vergina, welche vermutlich identisch mit der antiken Stadt Aigai, ist, die bis 410 v. Chr. Hauptstadt des Königreiches Makedonien war.
Dort befinden sich neun Kammergräber aus makedonischer Zeit. Vier Gräber liegen unter einem großen Tumulus. Drei davon sind reich bemalt und mit vielen Grabbeigaben versehen, während das vierte durch Grabräuber beraubt und stark beschädigt wurde.
Das größte Grab des großen Tumulus ist das Grab Philipp des II. Vor- und Hauptkammer beinhalteten je eine goldene Larnax, welche mit einem Stern verziert waren, dem sogenannten Stern von Vergina, und weitere umfangreiche Grabbeigaben.
Die Larnax in der Hauptkammer enthielt einen goldenen Eichenkranz und, in einem Purpurtuch eingewickelt, die Reste der verbrannten Gebeine Philipp II, des Vaters Alexander des Großen. Neben dem Philipp-Grab befinden sich in dem großen Tumulus das Prinzen- und das Persephone-Grab.
Die Gräber geben wichtige kulturgeschichtliche Hinweise entgegen der oft vertretenen Meinung, Makedonien habe außerhalb des griechischen Kulturkreises gelegen, denn die Königsfamilie der Algaiaden sprach nicht nur Lebzeiten zu griechisch, sondern präsentiert sich auch in ihren Grabmälern als Griechen.
Am 23.August verließen wir Thessaloniki. Bei ziemlicher Flaute am Vormittag und einem schwachen um die 10 Kn pendelnden Segelwind ab der Mittagszeit erreichten wir am frühen Nachmittag das ca. 40 Sm entfernte, auf der Halbinsel Kassandra liegende Nea Moudaniá. Nea Moudaniá (Νέα Μουδανιά) wurde 1922 von griechischen Flüchtlingen aus Kleinasien, welche im Rahmen des Austausch der Bevölkerung nach dem Griechisch-Türkischen Krieg nach Chalkidike kamen, gegründet und nach der in der Türkei liegenden Ortschaft Mudanya benannt.
Am Montag, den 24. August umrundeten wir bei einen 15 Kn-Wind aus Nord die Südspitze der Halbinsel und erreichten am späten Nachmittag das ca. 50 Sm entferntem im Golf von Toroneos auf der Halbinsel Sidonia liegende Neos Marmarás. Das heutige Neos Marmarás (Νέος Μαρμαράς) liegt im Bereich des früh verwaisten und bis 1922 unbewohnt verbliebene antiken Galepsos (Γαληψός). Dann wurde der Ort durch aus dem kleinasiatischen Siedlungsraum vertriebene Griechen unter dem Namen Neos Marmarás, besiedelt und ist heute das kosmopolitische Zentrum von Sidonia. Um den Ort zu besuchen, ist es nicht unbedingt notwendig, den exklusiven und dementsprechend teuren Jachthafen von Porto Karras anzulaufen, denn der Ort selbst verfügt über einen hübschen und sicheren kleinen Hafen.
Bei unsere Rückfahrt zu den Nordsporaden - aufgrund der „Zwangs“aufenthalten in Nea Marmári und Skópelos waren wir gezwungen den geplanten Besuch der Athos Halbinsel fallen zu lassen - war das Wetter am Dienstag, den 25. August, nicht besonders freundlich. Stark bedeckter Himmel bei fast Null Wind und eine unangenehme von achtern hochgehende See zwangen uns, die Wache des Rudergängers auf jeweils eine Stunde zu begrenzen.
Am späten Nachmittag erreichten wir nach 48 Sm anstrengende Motorens die große, aber absolut ruhige Bucht von Planitis der Insel Kyra Panayia. Um 1100 n. Chr. wurde an der Ostseite der Insel, das Kloster Kyra Panayia erbaut, welches zum Schutz vor Piratenüberfällen einer kleinen Festung ähnlich angelegt wurde. Die heute fast unbewohnte Insel ist im Besitz des Athos-Klosters Megisti Lavra, welches das Kloster 1992 umfassend renoviert hat.
Da Kyra Panayia im Natura 2000 Gebiet GR 1430004 der europäischen Union „Nationaler Meerespark Alonissos“ (Εθνικό Θαλάσσιο Πάρκο Αλοννήσου –Βορείων Σποράδων, Ανατολική Σκόπελος) in der Zone A4 liegt, sollte man beim Besuch der Bucht darauf achten, dass die dort geltenden Umweltschutzvorschriften auch strikt eingehalten werden.
Der Tag danach bescherte uns mit einem Wind von 4 bf aus NE und strahlenden Sonnenschein, eine schnelle Überfahrt zu der 22 Sm entfernten Insel Alónissos.
Alonissos ist wie Skiathos und Skopelos stark bewaldet und verfügt über einen hübschen und sichern Hafen genannt Patitiri. Nach einem starken Erdbeben im Jahre 1965 bei dem die meisten Häuser des gleichnamigen Hauptortes stark beschädigt wurden, haben sich seine Einwohner entschlossen ihre Häuser nicht wieder aufzubauen, und zogen es stattdessen vor zu dem Hafenort Patitiri zu ziehen, welches sich seitdem zu dem Verwaltungs- und Einkaufszentrum der Insel entwickelt hat.
Der letzte Abschnitt der Reise führte uns über Skyros, Káristos, Kea, Kythnos und Poros zurück nach Aigina.
Am Donnertag den 27. August verließen wir gegen Mittag bei starken Nordwind Alónissos in der Absicht die Nacht in der Südbucht der Insel Skazoura vor Anker zu verbringen. In der Buchteinfahrt mussten wir aber dieses Vorhaben aufgeben, weil die kleine Bucht dadurch, dass dort bereits zwei Schiffe lagen, und der inzwischen auf 30 Kn aufgefrischter Wind die Bucht nicht besonders sicher erscheinen ließ, haben wir uns entschlossen den ca. 40 Sm weiter südöstlich liegende Hafen von Linaria in Skyros mit ein Reff im Groß und zwei Reffs in der Genua anzulaufen.
Durch den günstigen Wind konnten wir den Hafen von Linaria zwar schon im frühen Nachmittag erreichen, die Enttäuschung war allerdings groß, als uns die einzige Möglichkeit im Hafen zu liegen, nämlich an eine Britische Yacht längsseits zu gehen verweigert wurde, und wir mitten im Hafen ankern mussten.
Da wir keine Lust mehr hatten mit dem Beiboot an Land zu gehen, mussten wir an jenen Abend mit ein Teller Spaghetti aus der eigene Kombüse vorlieb nehmen.
Am nächsten Morgen verließen wir um 07 30 unter Genua und einen 25 Kn Nordwind Skyros in Richtung des 67 Sm weiter südlich liegenden Karistos.
Am Eingang des Cavo d´ Oro mussten wir allerdings ohne Großsegel zwei Reffs in die Genua einbinden, weil der Wind platt von achtern bereits auf 40 Kn aufgefrischt hatte und das Schiff mit eine Dauergeschwindigkeit von 10 Kn anfing die Wellen herunter zu sherfen.
Als wir jedoch die Straße von Cavo d´ Oro verließen, und nach Stb. Richtung Karistos abdrehten, verschwand der Wind und wir mussten die letzten Paar Meilen Motoren.
Am Samstag den 29. August mussten wir die 24 Sm nach Kea bei Flaute Motoren.
Da das Wetter sich enorm gebessert hatte, nahmen wir am nächsten Tag einen Mietauto um die Insel zu erkunden. Der dem Wind ausgesetzter Küstenbereich ist karg und felsig. Die Hochebenen im Inselinneren dagegen werden von Tälern, und Schluchten unterbrochen wobei eine üppiger Vegetation und kleine Waldbestände der Valonea-Eiche das Landschaftsbild prägen.
Die Hauptsehenswürdigkeit der Insel ist der Löwe von Kea nordöstlich des Hauptortes Ioulís. E s handelt sich um eine sechs Meter lange und drei Meter hohe Statue eines ruhenden Löwen, mit einem lächelnden Gesichtsausdruck. Er stamm aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. und ist aus Granit heraus gemeißelt. Aus der Mythologie ist bekannt, dass Kea von Nymphen bewohnt, und wegen ihres Wasserreichtums Hydrousa genannt wurde. Die Götter, die ihr dies neideten, sandten einen Löwen, um die Nymphen zu vertreiben. Mit dem Weggang der Nymphen, trocknete die Insel aus.
Am Montag den 31. August „quellten“ wir uns bei variablen Winden zu dem nur 22 Sm von Kea entfernten Kythnos, und machten im Hafen von Mérichas fest.
Am tag darauf verließen wir bei eine Vorhersage von 25 Kn Wind aus Nord- mit vorsichtshalber gerefften Segel- Mérichas. Unser Ziel war der etwa 45 Sm entfernte Hafen von Poros.
Die am Hafenausgang uns im Empfang nehmende 35 Kn Wind nahmen wir Zähneknirschend zu Kenntnis. Als aber nach eine halbe Stunde der Wind auf 50 Kn kletterte fanden wir es nicht mehr fair. Die Überraschung war jedoch groß, als auf halbe Strecke der Wind auf „Null“ zurück ging und wir nach Poros motoren mussten.
Am Mittwoch den 02 August beendeten wir den Törn in Aigina.